Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Das letzte Wort
Das letzte Wort habe ich nicht oft gehabt. Dennoch ist nun jede Veranstaltung die letzte, die ich in unserer Gemeinschaft als Bürgermeisterin begleiten darf. In diesem Jahr bin ich seit 30 Jahren, von 1994 bis 2024, in der Kommunalpolitik tätig, davon 12 Jahre als Bürgermeisterin. Ich habe nichts versprochen, meine Ziele aber klar definiert. Meine Meinung innerhalb und außerhalb der Kommunalpolitik habe ich Ihnen als Bürgerinnen und Bürgern gegenüber ebenfalls stets mündlich und schriftlich geäußert.
Ich wollte jederzeit Meister der Bürger sein, ansprechbar zu allen Tageszeiten, vor dem Dienst, nach dem Dienst und wenn es gebrannt hat oder die Kühe ausgebrochen sind oder jemand dringend meine Hilfe an einem Feiertag gebraucht hat.
Ich wollte nicht nur verwalten, sondern auch gestalten.
Wollen kann man dabei so Vieles.
Das kleine Wort „Ich will“, das Wort ist mächtig,
Sprichts einer ernst und still,
die Sterne reißt vom Himmel
Das eine Wort : ICH WILL!
Friedrich Halm
Aber sich Ziele zu setzen ist die eine Sache, sie zu erreichen, eine andere. Allein kann man sowieso nichts erreichen, das geht nach wie vor nur gemeinsam. Die gemeinsamen Mitstreiter habe ich immer gefunden. Vor allem die ehrenamtlichen Bürgerinnen und Bürger sind mir bei der Entwicklung des Zusammenlebens in unserer Stadt Ronneburg eine große Stütze gewesen. Die vielen Gespräche mit Vereinen, durchgeführte Veranstaltungen, Diskussionen und Treffen mit Partnerstädten kann ich gar nicht alle aufzählen, die in den letzten 12 Jahren im Mittelpunkt des Gemeinwohls standen.
Bedanken möchte ich mich deshalb ganz herzlich bei engagierten Bürgerinnen und Bürgern, Firmen, Gewerbetreibenden und Vereinen, Schulen, Kindertagesstätten, der Freiwilligen Feuerwehr und Institutionen, die in den letzten 12 Jahren meiner Amtszeit zum Gemeinwohl beigetragen haben.
Das Verwalten und Gestalten einer Gemeinde wird immer schwieriger. Nach 11 ausgeglichenen Haushalten stehen wir mittendrin in der Haushaltsdiskussion 2024. Die Zahlen sind erschreckend. Hier brauchen die Stadträte viel Geduld und Mut zur Entscheidung, was wir uns in diesem und in den Folgejahren leisten können und wollen.
Für die Pflege der „Neuen Landschaft“ standen 2012 noch 14 Hilfskräfte zur Verfügung, heute nicht einer. Die verbliebenen Mitarbeiter mühen sich ständig um ein Areal, das viele Besucher und Erholungssuchende anzieht.
Durch den zunehmenden Vandalismus und störendes Verhalten von so manchem Zeitgenossen haben die Mitarbeiter des Bauhofes montags Aufräumtag bzw. Reparaturtag vom WE.
Auch allen meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern will ich heute herzlich danken für 12 Jahre aufregende Arbeit und Anstrengung in Umsetzung der vielen Vorhaben, die die Stadträte jährlich beschlossen haben, mit wenig Personal und immer mehr kommunalen Aufgaben. Dabei war die Arbeit im Stadtrat immer von Sachlichkeit, fast immer einstimmigen Beschlüssen geprägt. Dank auch den Stadträten und dem Seniorenbeirat der Stadt, der sich engagiert für die Belange der älteren Bürgerinnen und Bürger einsetzt!
Ich habe bestimmt nicht alles richtig gemacht, einiges ist auch nicht gelungen. Aber es geht immer weiter. Das, was noch nicht geschafft wurde, ist zukünftig anzupacken.
Aber was ist in den letzten 12 Jahren entstanden?
- Sicherung des gesamten Ostteils des Schlosskomplexes mit Schlossturm,
- Schaffung einer neuen Kindertagesstätte „Krümelburg“,
- Erhalt eines Bürgersaales im Sportzentrumkomplexes,
- Breitstellung von zeitlich begrenzten Parkplätzen vor der Kindertagesstätte „Luftikus“,
- Einrichtung einer neuen Begegnungsstätte für alle Generationen im „Ideenhaus Ronneburg“,
- Grundhafter Ausbau von 7 Straßen bzw. Straßenabschnitten,
- Schillerstraße
- Straße der O.-d.-F.
- Grenzstraße
- Mittelstraße
- Unterer Teil Goethestraße
- Unterer Teil Mozartstraße
- Clara-Zetkin-Straße
- Neubau des Breitscheidplatzes mit innerstädtischen Freizeitaktivitäten,
- Abriss Weltentor und Öffnung des 2.Abschnittes der Neuen Landschaft Ronneburg jenseits der Drachenschwanzbrücke,
- Schaffung eines Arboretums mit zahlreichen Nachpflanzungen nach Bundesgartenschauplan,
- Installierung vieler Ausruhzonen in der Stadt und in der Neuen Landschaft,
- Schaffung eines Seniorenbeirates,
- Bau einer Bushaltestelle in Grobsdorf sowie Ertüchtigung der Zisterne, Aufstellen von Bänken am Wanderweg,
- Bereitstellung von innerstädtischen Parkplätzen für Gewerbetreibende und Anwohner in der Rödergasse,
- Bekämpfung der Schrottimmobilien – Ankauf von Eigentümern, die seit über 20 Jahren keine Investitionen tätigen ( z.B. Quartier Herrengasse ) und Abriss in Abstimmung mit dem Landratsamt Greiz z.B. in der Neugasse, in der Brückengasse, Kirchplatz,
- Neubau einer barrierefreien Toilettenanlage im Schützenhaus,
- 12 x Babyempfang, finanziert aus 36.000 € Spenden ( während Corona persönliche Übergabe der Geschenke und Startgeld )
- Erhalt aller freiwilligen Aufgaben, wie Sommerbad, Sportzentrum, Bibliothek, Schloss, Schützenhaus, Bogenbinderhalle,
- Neugestaltung des Friedhofsvorplatzes,
- Zahlreiche Umrüstung und Neubau der Straßenbeleuchtung,
- Natürlich nicht zu vergessen der Kampf um die Verwaltungsaufgaben als Tagesgeschäft
Was muss 2024 angegangen werden?
Zum Beispiel:
- Sanierung Drachenschwanzbrücke
- Beseitigung von Schrottimmobilien
- Regenrückhaltung am Heidelbergweg
- Pumpenaustausch Sommerbad
- Planungsaufträge für weiteren Straßenbau
Die Investitionen richten sich nach dem Haushaltsvolumen, welches die Stadträte in der nächsten Stadtratssitzung beschließen.
Meine sehr geehrten Bürgerinnen und Bürger,
Ich war gern Ihre Bürgermeisterin. Es waren aufregende 12 Jahre mit Anstrengung, Problemen Erfolgen, Verlusten und Rückschlägen. Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung. Auch für Ihre Vorschläge, Kritik und Mut, den Sie mir stets gemacht haben, für jeden Schwatz, den wir geführt haben, für jedes Grüßen und Winken! Ich wünsche Ihnen von Herzen Gesundheit, persönliches Glück und positives Denken.
DANKE für die letzten 12 Jahre!
Ihre Bürgermeisterin Krimhild Leutloff
Geschenk der Bürgermeisterin an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Ronneburg!
Unser Thüringer Weihnachtslied
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