Erlebnisbrücke „Drachenschwanz“ in der Neuen Landschaft Ronneburg
Die Erlebnisbrücke „Drachenschwanz“ auf dem Gelände der Bundesgartenschau 2007 ist mit 225 Metern eine der längsten und innovativsten Holzbrücken Deutschlands. Technische Innovationen birgt das Bauwerk insbesondere in der ausgefeilten Stützenlösung und dem hölzernen Spannband des Überbaus. Die Holzbrücke hatte sich im Wettbewerb des Bauherrn, der BUGA Gera und Ronneburg 2007 GmbH, gegen eine Stahl-/Beton-Lösung durchgesetzt. Als Teil eines Radfernwanderweges besticht die Brücke vor allem durch ihre Form. Mit ihren Wellen folgt sie der Erwartung natürlicher Wege. An den höchstgelegenen Aussichtspunkten ist die Brücke verbreitert und gibt den Blick frei über die Birkenhaine im Talgrund der rekultivierten Landschaft einstiger Bergbauhalden.
Bei der Drachenschwanz-Brücke ist erstmalig ein Spannband mit kompakten, blockverleimten Brettschichtholzplatten ausgeführt worden. Wie ein Seil schwingt sich dieses nur 50 cm dicke Zugband aus einer integralen Holzstahlverbund- konstruktion wellenförmig über drei Felder mit Stützweiten von über 50 Metern. Der Brückenbelag besteht aus Lärchenholzbohlen, die neben der Funktion als Gehbahn gleichzeitig zur Reduzierung der vertikalen Schwingungen dienen. Das Spannband wird durch extrem schlanke und helle Gruppen von Pendelstützen getragen, die sich in der Krone verästeln. Diese Stahlrohrböcke nehmen in ihrer A-förmigen Aufstellung gleichzeitig die seitlichen Kräfte auf. Die Schwergewichtswiderlager haben aufwändige Ankerkonstruktionen vermieden. Das Spannbandsystem zeichnet sich durch seine sehr wirtschaftliche Vorfertigung im Werk aus. Die Baustellenmontage konnte effizient in großen Einheiten durchgeführt werden. Die durch Stahlblech und seitliche Sperrholzverkleidung geschützte Holzkonstruktion wurde materialgerecht und dauerhaft ausgeführt. Verschleißteile und Geländer sind leicht auswechselbar. Ihre ungewöhnliche Gestalt macht die Brücke zu einem heiter-poetischen Bestandteil der terrassenförmig angelegten Landschaft des BUGA-Geländes.
Begründung zur Nominierung für den Brückenbaupreis 2008
Kategorie Fuß- und Radwegbrücken
„Die Brücke ist eine der längsten und innovativsten Holzbrücken. Sie folgt in ihrer Welligkeit der Erwartung natürlicher Wege und zeigt, wie technische Herausforderungen auch poetisch genutzt werden können.“ Gut zu sehen: die innovative Stützenlösung und das hölzerne Spannband. Der Birkenhain im Talgrund und die schlanken Pendelstützen gehen eine geradezu poetische Verbindung ein. Bei dieser Brücke werden die technischen Möglichkeiten des Brückenbaus zur Erlebnisgestaltung des Nutzers eingesetzt. (Quelle: www.brueckenbaupreis.de)
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