Historische Gebäude in Ronneburg
An dieser Stelle sind historische Gebäude von Ronneburg dargestellt die Wahrzeichen und Denkmal zu gleich sind oder zum historischen Stadtbild gehören.
Annen – Kapelle
(Friedhofskapelle)
Die Friedhofskapelle kann auf eine mehr als hundertjährige Geschichte zurückblicken. Sie wurde am 18. Januar 1893 unter großer Teilnahme der Kirchgemeinde eingeweiht. Die Kirchgemeinde feierte das 100 jährige Bestehen und gleichzeitig die Wiedereinweihung der Kapelle nach einer Renovierung des Innenraumes.
Bürgerschule Ronneburg
Die Anfänge des Schulwesens gehen in Ronneburg auf das Jahr 1529 zurück, das Gründungsjahr der ersten Schule, einer Knabenschule. Sie befand sich in einem Gebäude auf dem Kirchplatz. Beim verheerenden Stadtbrand des Jahres 1665 wurde auch sie Opfer der Flammen. Nachdem in der Folgezeit noch andere Gebäude der Stadt als Schulhaus dienten, wurden Ende des 19. Jahrhunderts Stimmen laut, die den Bau einer neuen und modernen Schule forderten. Der Stadt gelang es, ein geeignetes Grundstück, das zu dem ehemaligen Rödergut gehörte, zu erwerben. Der 1. Mai des Jahres 1889 war der Tag der Grundsteinlegung, und schon am 16. September des folgenden Jahres weihte man das Schulgebäude ein. Eine Erinnerungsplakette hielt das Ereignis fest. Das Schulgebäude, ein Backsteinbau, trägt an seiner Vorderseite die Bildnisse der bekannten Persönlichkeiten Luther, Pestalozzi, Comenius und Melanchton. Im September 2010 konnte die Schule nunmehr als Staatliche Regelschule 120 jähriges Bestehen in einem wiedervereinten Deutschland begehen.
Schulbezeichnungen in der Geschichte des Gebäudes: Bürgerschule; Mittelschule; Volksschule; Gymnasium; Oberschule; Erweiterte Polytechnische Oberschule „Friedrich Schiller“; staatliche Regelschule „Friedrich Schiller“
Schulteile wurden in den 90ziger Jahren des 20. Jahrhunderts vom Osterlandgymnasium genutzt. Anfang des 21. Jahrhunderts wurde das staatliche Förderzentrum, Förderschwerpunkt Lernen in den Gebäudekomplex integriert.
Der „Gambrinus“
Eine der ältesten Gaststätten Ronneburgs, der „Gambrinus“, befindet sich in zentraler Lage des Marktes gegenüber dem Rathaus der Stadt. Auf einem Ziegel des vor mehreren Jahren umgebauten Gebäudes stand die Jahreszahl 1603.
Ob es die Jahreszahl der Erbauung des „Gambrinus“ ist, vermag niemand zu sagen, wenn die Akte vom 29.10.1766 aussagt, daß „“anno 1662 ehedem ein Gasthof zum „Schwarzen Bär“ genannt, wirklich all hier existiert, die Gastgerechtigkeit aber wegen damaliger schlechter Kriegszustände aufgegeben und das Zeichen (schwarzer Bär, d.V.) abgerissen wurde“.
Aus diesem Schriftstück ist ersichtlich, dass das Schicksal des „Schwarzen Bär“ eng mit dem der Stadt verbunden war. Zunächst war es der Dreißigjährige Krieg, der seine Schrecken über die Stadt ausbreitete. Am 1.8.1665 legte eine große Feuerbrunst die Stadt in Schutt und Asche, vermutlich auch den „Schwarzen Bär“. Das Jahr 1766 brachte einen Aufschwung des Mineralbades, da im gleichen Jahr die Urquelle neu entdeckt wurde und Bade- bzw. Kurgäste aus allen Himmelsrichtungen nach Ronneburg kamen. Der Zeugmacher Johann Michael Arnold erhielt von der Herzoglichen Regierung in Altenburg das Gastrecht für den „Schwarzen Bär“. Die damals erteilte Konzession lautete: „Aufnahme reisender Leute zu Wagen und zu Pferd, beherbergen mit aller zu einer Gastierung gehörigen Notdurft versorgen.“ Viel später 1870, übernahm der Baumeister Karl Barthold die Bewirtschaftung des „Schwarzen Bär“. Er war es, der im gleichen Jahr der Gaststätte den Namen „Gambrinus“ gab. Im Jahr 1936 kam bei Renovierungsarbeiten der herrliche Fachwerkbau wieder zum Vorschein, der in Ronneburg einmalig ist. In den neuziger Jahren erfolgte ein Generalumbau, Sanierung und Modernisierung für die Ansprüche der heutigen Gäste. Heute wird dieses historische Gebäude nicht nur als Gaststätte, sondern auch als Hotel genutzt.
Marienkirche
Die Marienkirche befindet sich in der Stadtmitte, auf dem Kirchplatz. Über die Entstehung der Marienkirche gibt es keine konkreten Angaben, jedoch ist es sicher erwiesen, dass sie bereits 1237 bestanden haben muss. Bei einem Großbrand fiel die Kirche 1665 den Flammen zum Opfer. 1666 wurde die Kirche zum größten Teil wieder aufgebaut. 1879 erfolgte der Einbau der Ladegastorgel.
In jüngster Vergangenheit 1987 – 1989 wurde der obere Teil des Kirchenturms abgerissen und neu errichtet. Der ca. 30m hohe, spätgotische viereckige Kirchturm mit seiner achtseitigen Krone ist zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden. In den Jahren 1992/93 wurde die wertvolle Ladegastorgel umfassend restauriert. Einige Jahre später erfolgte die gesamte Renovierung der Kirche, des Kirchendaches und 1999 die Erneuerung des gesamten Kirchplatzes.
Patrizierhaus
Dieses unter Denkmalschutz stehende Gebäude befindet sich auf dem oberen Markt gegenüber den Rathaus . Es steht seit dem Jahr 1737 in seiner heutigen Form. Im Torbogen auf der Hofseite des Vorderhauses ist ein Schlussstein angebracht, der die Initialen J.C.S. mit einem Anker und der Jahreszahl 1737 aufweist. J.C.S. ist der Name des Erbauers des Hauses, Johann Christoph Schmidt, Kauf- und Handelsherr in Ronneburg. Er hat das Grundstück, auf dem das neue Haus erbaut wurde, im Jahr 1735 von Frau Anna Christiane Kramer erworben. Seit dem Jahre 1750 wechselten oft die Besitzer des Hauses, bis es am 19.April 1906 von Hermann Noack aus Guben erworben wurde, der eine Drogerie einrichtete. In seiner Form und Gestalt der Außenfassade sind deutliche Merkmale eines Patrizierhauses zu erkennen, auch die Innengestaltung weist darauf hin. Das Haus ist eine besondere Zierde des Ronneburger Marktplatzes. Die jetzige Eigentümerin betreibt in diesem historischen Gebäude einen Friseursalon.
Pfarrhaus
Das Gebäude der ehemaligen Superintendentur befindet sich direkt an der Stadtmauer. Als beim Stadtbrand von 1665 am 1. August, 214 Häuser vernichtet wurden, befand sich dieses Gebäude auch darunter. Heute finden wir an dieser Stelle das Pfarramt und das Wohnhaus des evangelischen Pfarrers und seiner Familie. Als besonders schön kann die im Hildesheimer Stil ausgeführte Fachwerkfassade nach der Gartenseite hin bezeichnet werden. Das Pfarrhaus auf dem Kirchplatz, die frühere Superintendentur, in unmittelbarer Nachbarschaft der Stadtkirche, wurde 1667 als Fachwerkbau im fränkischen Stil errichtet. Die Grundmauern sind Teil der alten Stadtmauer, ihr Ursprung geht auf das Jahr 1167 zurück. Das erste Gebäude wurde ein Opfer der Flammen beim großen Stadtbrand im August 1665. Innerhalb von zwei Jahren ist das Haus als Dienstwohnung des Oberpfarrers wieder aufgebaut worden. In den späteren Jahren befand sich neben der Pfarrwohnung und dem Pfarramt auch der kirchliche Kindergarten im Objekt. Dieser wurde im Jahr 2001 in dem Neubau am Sperlingszaun verlegt. Nach Auszug des Kindergartens ist das Pfarrhaus nun Dienstsitz des Pfarrers, der für die Kirchgemeinde Ronneburg mit Naulitz und Kauern sowie für die Kirchgemeinde Raitzhain mit Stolzenberg zuständig ist. Es ist wichtiges Zentrum der Gemeinde und soll perspektivisch auch als Regionalarchiv für die kirchlichen Archivalien anderer Kirchgemeinden genutzt werden. Das Pfarrhaus mit seinem umgebenden Pfarrhof gehört zu den ältesten Gebäuden der Stadt.
Raitzhainer Kirche
Unweit der B7, kurz vor der Autobahnabfahrt Ronneburg wird eine kleine klassizistische Dorfkirche sichtbar. Nach dem großen Brand im November 1821, dem neben 12 Gütern und einem einzeln stehenden Haus auch die alte Kirche zum Opfer fiel, wurde am 20. November 1825 die neuerbaute Kirche eingeweiht. Über ein Jahrzehnt dauerten die letzten Renovierungsmaßnahmen. 1991 wurde die Dachsanierung abgeschlossen, die Innenraumgestaltung geht auf die Rekonstruktion 1996 zurück und 2004 wurde die Außenfassade renoviert. Nun präsentiert sie sich innen und außen als eine Schönheit.
Die sonntäglichen Gottesdienste der Gemeinde Raitzhain/Stolzenberg finden ein- bis zweimal im Monate jeweils 11.00 Uhr statt und werden vom Pfarramt und der Kantorei Ronneburg gestaltet. Zu den Höhepunkten der Gemeinde gehören Gemeindefeste und musikalische Andachten. 2010 begann die Sanierung der vom Altenburger Orgelbaumeister Karl Ernst Poppe in 19. Jahrhundert erbaute Orgel.
Rathaus
Direkt in der Ortsmitte auf dem Marktplatz gelegen, befindet sich das Rathaus der Stadt Ronneburg. Heute, wie auch in früheren Zeiten, ist das Rathaus Sitz der Verwaltung der Stadt. Die Büroräume befinden sich im Obergeschoß. Im Erdgeschoß hat die Sparkasse Gera-Greiz, Zweigstelle Ronneburg ihren Sitz. Der heute einheitlich erscheinende Baukörper hat über verschiedene Zeiträume, insbesondere durch Anbauten und Zukauf von anderen Gebäudeteilen, seine derzeitige Form erhalten. Urkundliche Erwähnung findet das „Haus des Rates“ bereits 1476. An der Südseite des Bauwerkes selbst zeugt die Jahreszahl 1529 von dessen hohem Alter. 1665 wurden beim großen Stadtbrand Dachstuhl und Holzwerk Opfer der Flammen. Der Wiederaufbau dauerte bis 1674 an. Neben dem Rathaus befand sich über Jahrhunderte hinweg ein Wohnhaus, das sogenannte „Fischer`sche Haus“, das 1921 von der Stadt angekauft wurde. Der Umbau des Rathauses 1928/29 bezog diesen Gebäudeteil mit ein. In den Erdgeschoßräumen befand sich bis 1923 die städtische Wein-, Bier- und Speisewirtschaft, der „Ratskeller“.
Hinteres Schloss – Rittersaal – ältester Teil der Burganlage
Vor 900 existierte eine spätsorbische Niederlassung im heutigen Stadtgebiet am Westrand des Grenzwaldes zwischen Geraha und Plisni (Gera und Plauen). Nach 900 bestand ein durch Pfahlwerk begrenzter Militärposten der Elsterlinie auf dem Burgberg. Diese kleine Verteidigungsanlage auf dem Gelände des „hinteren Schlosses“, wurde erst später um das „vordere Schloss“ erweitert. Mit dem Einströmen deutscher Siedler entwickelte sich die Landwirtschaft in dieser Region. Vor 1200 bauten die Weidaer Vögte die Burganlage aus. Dabei entstanden der Burgvorort und die Siedelhöfe. Aus dem Jahr 1209 stammt die erste urkundliche Erwähnung. Die Urkunde beweist das Vorhandensein einer Burg und einer Pfarre zu Beginn des 13. Jahrhundert. Das hintere Schloss ist der älteste Teil der Burg und war der Sitz der „Herren von Ronneburg“. 1327 wurde hier das „ Ronneburger Schutz- und Trutzbündnis“ zwischen den Vögten von Weida, Gera, Plauen und den Herren von Elsterberg abgeschlossen. Ein wichtiger Vertrag in der Geschichte des Vogtlandes, der den Vogtländischen Krieg (1354-1357) mit auslöste. 1772 war das Herrenhaus mit dem alten Turm zur Ruine verkommen und es blieb nur noch der Rittersaal übrig.
Gerade dieser Rittersaal ist heute der wertvollste und geschichtsträchtigste Teil der Burganlage.
Er blieb über viele Jahrhunderte erhalten, bis in unsere heutige Zeit. 1995 erfolgte eine aufwendige Restaurierung und Sanierung des Bauwerks. Nun steht er als echtes Kleinod den Bürgern und Gästen unserer Stadt für standesamtliche Trauungen, Konzerte, Ausstellungen und festliche Veranstaltungen zur Verfügung.
Das vordere Schloss oder das „ neue Schloss“
Das Schloss befindet sich im süd- westlichen Teil der Stadt. Auf historischen Mauern erfolgte 1896 der Umbau des vorderen, neuen Schlosses mit dem Schlossturm. Ende des 19. Jahrhunderts entstand der Neubau des Amtsgerichtsgebäudes im oberen Teil der Schlossanlage. Zur Zeit werden die Räume als Museum und Archiv genutzt. Das heutige Turmgebäude erbaute man zwischen 1898 und 1900, eigens als Wohnung für den Amtsrichter.
In späteren Jahren, nach dem 2. Weltkrieg, waren im Schloss zeitweise ein Pionierhaus, Schulräume der Schloss-Schule, Schulhort und kreative Zirkel untergebracht. Später dann die Stadtbibliothek, heute das Stadt- und Schulmuseum, die Vereinsräume des Heimatvereins und der Jugendclub.
Der Schlosshof und Schlossgarten erhielten vor der Bundesgartenschau 2007 ein neues Gewand und laden Sie, liebe Gäste und Besucher, zum Verweilen ein.
Schützenhaus
An den Stadtpark angrenzend, in unmittelbarer Nähe zur Brunnenstraße, befindet sich das Schützenhaus. Manchem Besucher Ronneburgs wird das Gebäude eher unter seinem letzten Namen, „Kulturhaus Karl Marx“, bekannt sein. Ein Schützenhaus wurde bereits 1811 von der damaligen privilegierten Schützengesellschaft zu Ronneburg gebaut. Zunächst in eigener Bewirtschaftung, wurde das Gebäude mit einer Speise- und Schankwirtschaft später verpachtet und schließlich verkauft. Es gab verschiedene Eigentümer und vielfältige bauliche Veränderungen. Immer jedoch war es ein Bürger- und Vereinshaus der Stadt.