Ortsteile

 


 

Grobsdorf

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Foto: Stadtarchiv Ronneburg

… befindet sich etwa 2 km westlich der Stadt Ronneburg und liegt ca. 280 m über dem Meeresspiegel. Durch Grobsdorf  führt die Kreisstraße K 115 Ronneburg – Grobsdorf nach Pforten, einen Ortsteil von Gera. Grobsdorf ist ein Rundplatzdorf im ländlichen Raum Ostthüringen. Durch die radiale Ausrichtung der Gehöfte entstand ein zentraler Ortskern. Der Platz diente in früheren Zeiten als geschützter nächtlicher Aufenthaltsort für das Vieh. Ursprünglich umgaben ihn an nicht bebauten Stellen Hecken, Wallgräben oder Mauern, welche den Bewohnern ideale Schutzbedingungen boten. Meist war das gesamte Dorf mit einem Wall oder Graben umgeben. Zur allgemeinen Struktur eines Rundplatzdorfes gehörte auch, dass sich öffentliche Einrichtungen wie Gasthof und auch die Dorflinde (Gerichtsplatz) zentral am Dorfplatz befanden.

Der Ort wurde am 01.07.1950 in die Stadt Ronneburg eingemeindet. Im Ort leben derzeit 67 Einwohner. Grobsdorf ist Standort mehrerer klein- und mittelständiger Betriebe, z. B. Schreinerei, Containerdienst. Als hauptsächlicher Wohnort pendeln die Einwohner zur Arbeit nach Ronneburg und Gera.

2011_Grobsdorf

Foto: Stadtarchiv Ronneburg

Die Siedlung Grobsdorf hat noch einen ländlichen Charakter. Sie ist in die reizvolle und noch nicht durch den Erzbergbau veränderte Landschaft des sich unterhalb der Ortschaft angrenzenden Gessentales mit bewaldeten Hügeln, Wiesen und Äckern eingebettet. Südlich der Durchgangsstraße schließt sich direkt der Kiefernberg und danach der Tabaksberg an. Südöstlich des Dorfes am Badergraben befindet sich der Aussichtspunkt Teufelskanzel. Das gesamte Gessental zwischen Ronneburg und Gera wurde in das Projekt BUGA 2007 aufgenommen. Grobsdorf liegt am Rande der Kernzone „Neue Landschaft Ronneburg“ und erhält damit in den kommenden Jahren erhöhte Aufmerksamkeit hinsichtlich entstehender Naturerholungsstrukturen.

Historische Entwicklung

Grobsdorf wurde wie auch die umliegenden Dörfer einschließlich Ronneburg von den Sorben zwischen 800 und 1000 n. Ch. gegründet. In dieser Zeit erhielten Dörfer meist ihre Namen nach der Lage der Rodung. Der Ortsname könnte heute folgendes bedeuten: sorbisch: Grobic = Siedlung der Sippe des Groba oder grab = Weißbuche (am Buchenhang) Der Ort wurde 1515 erstmals in einem Lehnbrief erwähnt. Obwohl sich in der Umgebung ein Galgenberg befinden soll (Ort der Gerichtbarkeit), konnte der Nachweis eines Rittergutes in Grobsdorf nie erfolgen. Eine sehr frühe Zugehörigkeit zu Thränitz ist anzunehmen. 1533 erscheint im „Kirchspiel von Thränitz“ folgender Wortlaut: „Thränitz. Eingepfarrte Dörfer. Grobsdorff, Keinperg, eine Capell Gerisch, Collis, Geußen auchetwan hierein gehört.“ Bereits um diese Zeit wurden die Grobsdorfer Güter (8 Pferde- und 2 Handgüter) zwischen Liebschwitz (kurfürstliches Amt Borna – Sachsen) und Keimberg  (Weida – Altenburg) aufgeteilt. Nach dem Bauernkrieg mit Plünderungen und Verwüstungen wurde 1525 niedergeschrieben, dass fast alle Gehöfte niedergebrannt und aufgrund mangelnder finanzieller Mittel nicht mehr aufgebaut werden können. Es herrschte Leid und Armut. 1723 wurden die Schmiede, spätere Gastwirtschaft Winkler (Nr. 12), 1725 Haus Prasse (Nr. 14) und 1744 die Windmühle (Nr. 15) erbaut. 1749 befanden sich insgesamt 15 Baustätten in Grobsdorf, heute sind es etwa 18. 1889 verfiel die Mühle und wurde nicht wieder aufgebaut.

Angaben, Daten, Zugehörigkeit etc. aus Archiven: Sachsens Kirchen-Galerie; Altenburg und Ronneburg `Die Ephorie Ronneburg´; Seite 341
„Grobsdorf, ein Dorf  ¾ St. westlich von Ronneburg, worin 5 Anspanngüter, 1 Haus und eine nahe bei Ronneburg liegende Windmühle, in Folge des Staats- und Ausgleichsvertrages  vom 13. November 1832 vom Großherzogthum Weimar an Altenburg übergegangen sind. Sie gehören mit ihren 50 Bewohnern in 7 Haushaltungen mit den Erbgerichten zu dem Rittergut Thränitz altenburgischen Theils, mit den Obergerichten zu dem Amte Ronneburg.
In kirchlicher Hinsicht gehören die Einwohner zu der Großhzgl. Weimarschen, unter der Ephorie Weida stehenden Kirche, Pfarrei und Schule in Thränitz. Der übrige Theil von Grobsdorf ist Kön. Sächsisch und gehört zum Rittergute Loitzsch. Aufgrund der verschiedenen Zugehörigkeiten besaß Grobsdorf nie eine eigene Kirche oder andere öffentliche Einrichtungen.

In den sechziger Jahren des 20. Jahrhundert wurde durch die Wismut eine Umverlegung der Straße vorgenommen. Dabei wurde der südwestlich des Dorfes vorhandene Teich zugeschüttet. Durch die Einwohner von Grobsdorf konnte durchgesetzt werden, dass in Mitte des Dorfplatzes als Feuerlöschreservoir eine Zisterne gebaut wurde (siehe auch Punkt Gewässer). Das vorhandene Feuerwehrhaus westlich Haus Nr. 12 wurde nach der Wende ohne Ersatz abgerissen.

 


 

Raitzhain

Besiedlung der Raitzhainer Flur

2011_Schulstrasse_Raitzhain

Foto: Stadtarchiv Ronneburg

Der Ort Raitzhain geht auf eine germanische Siedlung zurück. Dies trifft im Übrigen auf die meisten Dörfer dieser Region zu. Sie sind alle „aus wilder Wurzel“ entstanden, das heißt, sie wurden auf vormals ungeordneten Waldflächen angelegt.

Im Laufe des 11. und 12. Jahrhunderts strömten deutsche Bauern von Süden und Westen in das bis dahin nur ganz dünn von Sorben besiedelte und stark bewaldete Gebiet zwischen Pleiße und Elster. Dieses, schon seit über 200 Jahren von Deutschen eroberte,  mit Militärposten besetzte Gebiet hatte bis dahin noch keine weitere deutsche Besiedlung erfahren. So kam es zu ausgedehnten Rodungen – in deren Gebiet deutsche Dörfer entstanden – und dadurch auch zu einer Vermischung der deutschen und sorbischen Bevölkerung.

Merkmale deutscher Besiedlung sind die in regelmäßige Längsstreifen eingeteilte Flur und auch die ziemlich regelmäßig verlaufende Flurgrenze. In der Raitzhainer Flur deutet daher nichts auf sorbische Besiedlung hin. Die Raitzhainer Flur liegt als ein ungefähr rechteckiger Block mit teils geraden, teils gewölbten Grenzlinien ohne Zacken und Unregelmäßigkeiten zwischen Fluren von Ronneburg, Großenstein, Beerwalde, Stolzenberg und Paitzdorf. Die Streifen laufen quer zur Dorflänge, nur an der Beerwalder Flurgrenze liegen zwei Streifen unregelmäßig zu den anderen. Die Lage des Dorfes am Westrand der Flur ist durch Teich bestimmt und wohl auch durch die Besiedlung von Ronneburg aus zu erklären. Später wuchs das Dorf  am Bach entlang nach Osten.

Nach einem Flurverzeichnis von 1840 bestand die Raitzhainer Flur zum Großteil aus Fluren, Höfen, Gärten und Grundstücken von Hausbesitzern. Ebenfalls zur Flur zählten der Teich und die „Nonnenflur“. Die Größe der Raitzhainer Flur betrug ca. 276 ha oder 430 Acker, 133 Ruten. Dies entspricht in etwa der heutigen Größe, die bei ca. 277,50 ha liegt.

Entwicklung des Dorfnamens

Am 16.10.1384 wurde „Rathshain“ erstmals urkundlich von Bischof Christian von Naumburg erwähnt. Dieser bestätigte die Stiftung der Peter- und Paulskapelle in Ronneburg durch Herrn Heinrich Reuss von Plauen. In dieser Urkunde kam es zur dreimaligen Nennung des Dorfnamens „Rathshain“. Daraus machte der Volksmund später „Ratzen“. Dem folgte später die Abwandlung „Raitzen“ und schließlich „Raitzhain“.

Drei mögliche Entstehungen des Ortsnamens Raitzhain sind denkbar. Am wahrscheinlichsten ist die Ableitung des Ortsnamens von der früheren Lage der Siedlung am Ratshain. Der Ratshain ist ein Gebiet mit Weide- und Waldflächen in der Flur der Stadt Ronneburg, zu der die Raitzhainer Flur vor der Besiedlung am Teich gehörte. Bei dieser Neubesiedlung des umliegenden Teichgebietes und der damit verbundenen Neubegründung des Ortes wäre die Weiterführung des alten Ortsnamens Rathshain durchaus denkbar. Die zweite mögliche Entstehung des Ortsnamens ist eine Ableitung von dem altdeutschen Vornamen Rado oder Ratho, wofür es aber keinen Beweis gibt. Die letzte mögliche Entstehung wäre eine Ableitung von einer slawischen Sprachwurzel (Roczan), die auch nicht weiter begründet werden kann.

Es ist fraglich, ob man überhaupt den Ortsnamen aus hiesigen Verhältnissen, der Lage des Ortes oder aus dem Namen des Gründers erklären kann. Fest steht nur, dass der Ort in der ältesten Erwähung von 1384 Rathshain heißt und im Volksmund bis heute Ratzen mit einem nach „o“ klingenden „a“ gesprochen wird.

 


 

Die Ronneburger Hede – Friedrichshaide

Ortsteil bis 1922

Der Ort entstand aus dem früher zur Ronneburger Schlossökonomie gehörenden Ländereien, aber auch aus dem oberen und dem unteren Hain. Im Jahre 1703 wurden diese Ländereien „vererbt und ausgelassen“, von welchem der herzogliche Kreishauptmann zu Altenburg und Amtshauptmann zu Ronneburg, Rudolf August Metsch auf Reuth und Stangengrün, einen ansehnlichen Teil kaufte. Er legte zunächst ein Vorwerk an und ließ auch verschiedene Häuser in dessen Umgebung aufbauen. Später, als bereits 10 solcher zins- und frohnpflichtiger Häuser standen, erlangte Metsch durch besondere Konzession am 10. Januar 1719 vom damaligen Herzog zu Gotha-Altenburg, daß das Vorwerk nebst den Häusern zum Dorf mit dem Namen „Friedrichshaide“ erhoben wurde und das Gut fernerhin ein Rittergut mit Erbgerichtsbarkeit  (Mann- und Weiberleben) sei. Metsch starb 1727, und nun setzte ein dauernder und ständiger Besitzwechsel ein, bis 1883 Robert Müller Besitzer wurde.

Turnplatz - Friedrichhaide

Turnplatz – Friedrichhaide

Zum Rittergut gehörten ein großer Obst-, Gemüse-, Blumen- und Rosengarten, welcher durch seine Schönheit sehr bekannt war und viel besucht wurde. Ein Gärtner war für die Pflege und Instandhaltung der Anlagen fest angestellt. Das Rittergut war von einer Mauer umgeben. Außerhalb des Gutes waren Felder und Wiesen sowie einige Teiche. Einer davon befand sich im großen Obstgarten und zwei weitere, die sogenannten Hellern, etwas weiter unten. Die Gärtnerwohnung befand sich im Besitz des verstorbenen Rittergutbesitzer Richard Müller. Westlich von der Friedrichshaide lag der Hain, bepflanzt mit Buchen, Eichen, Akazien, Birken und Buschholz. Beim Bahnbau wurde der Hain in zwei Teile geteilt. Dadurch wurde er später der „obere –„ und der „untere Hain“ genannt.
Am Ausgang des Hains führte die Bahn in das herrliche Gessental. Als 1865 anlässlich der Bahneinweihung der erste geschmückte Zug von Ronneburg nach Gera fuhr, hatten sich viele Zuschauer an den „Klingelstangen“ eingefunden. Hain und Anger dienten damals als Erholungs- und Tummelplatz. Zur damaligen Zeit befanden sich auch vier Gemeindebrunnen auf der Friedrichshaide. 1906 kaufte die Gemeinde vom Gutsbesitzer Bernhard Seiler das Grundstück rechts vom Roten Berg zum Bau einer Wasserleitung.

Foto: G. Zacharias - Turnerheim Friedrichshaide

Foto: G. Zacharias – Turnerheim Friedrichshaide

Friedrichshaide wurde mehrmals von großen Bränden heimgesucht. 1822 brach auf dem Rittergut ein Feuer aus.  1872 brannten 2 Wohnhäuser nieder; 1880 brannte der Gasthof und 1895 das Haus des Zigarrenfabrikanten Herrmann. Dadurch wurde das Haus des Nachbarn Herrmann Daute stark beschädigt.
Im Jahre 1891 bekam Friedrichshaide die erste Straßenbeleuchtung; die Petroleumlampen kamen auf. Später, beim Wasserleitungsbau, wurden gleichzeitig Gasrohre gelegt und anstelle der Petroleumlampen kam die Gasbeleuchtung. Es entstanden mehrere neue Häuser und die Grenzen um Friedrichshaide vergrößerten sich. Östlich lag das Krautland, südlich der Ronneburger Forst und der Ort Schmirchau und westlich davon das Gessental.
Friedrichshaide liegt 290 Meter über dem Meeresspiegel.
Seit dem 1. April 1922 gehört es zu Ronneburg.
Quellen: Albin Tauscher, Hans Albrecht, Bericht Fr.Pohle Stadtarchiv

 


 

Schmirchau

Ortsteil von Ronneburg 1950 bis 1962
(die Flur Schmirchau ist Bestandteil von Ronneburg)

Lage
* befand sich an einem kleinen Bach
* ca. 20 Gehminuten südwestlich von Ronneburg

Foto: Gaststätte Goldener Adler Schmirchau - Stadtarchiv

Foto: Gaststätte Goldener Adler Schmirchau – Stadtarchiv

Geschichte
* Dorf mit slawischer Gründung, damals Fläche 296 ha
* 1237 erste Ortsbezeichnung als Schmircha, später Schmirdewitz
* ab 1237 Pfarrkirche nach Bestimmung des Bischof von Naumburg, diese Kirche war ein romanisches Bauwerk
* ab 1397 Schmirchow
* 15./16. Jahrhundert forderte rote Ruhr viele Opfer
* Oktober 1806 Napoleons Soldaten hausten in den Bauernhöfen des Ortes
* 1842 – 215 Einwohner
* 1880 – 174 Einwohner
* 1885 – 176 Einwohner, lebten in37 Haushalten, 35 Wohnhäusern und 19 Bauerngütern
* 1900 – 15 Gutsbesitzer
* 1938 – 202 Einwohner, damalige Fläche 175 ha
* 1948 – 365 Einwohner und 38 Häuser
* 1950 Erkundungsarbeiten im Revier Schmirchau. Das Dorf bildet Ausgangspunkt der bergmännischen Arbeit
* 1951 Bildung der Schachtverwaltung anfangs wurden 2 Gehöfte und die Gastwirtschaft zur Unterbringung des Leitungspersonals, Werkzeugs und Materials genutzt.
* Anwohner die nicht freiwillig ihre Grundstücke verkauften, wurden mit Gesetzeskraft dazu gezwungen (Grundstücke wurden abgekauft und Besitzer erhielten ja nach Bodenwert Entschädigungen von 0,19 DM – 0,51 DM pro m²)
* 1954
– weitere Aussiedlung der Bewohner wurden in einer Nacht und Nebelaktion die Reste des Friedhofes nach Ronneburg überführt
– völlige Räumung des Ortes
* später Entdeckung von Sandlagerstätten unter einigen Feldfluren
* Nutzung des Sandes für den Straßen- und Hausbau, speziell der Autobahnbau A4
* Uranerzbergbau
– Entdeckung des Erzvorkommens Nahe der Oberfläche und Aufschluss des Tagebaues
– am ehemaligen Standort des Ortes Schmirchau entsteht Europas tiefster Tagebau mit 240 m
– der Erzabbau erfolgte bis Anfang der 70ziger Jahre des 20. Jahrhunderts im Tagebau, weitere fast 20 Jahre untertägig
– seit 1990 erfolgt die Revitalisierung der Uranerzbergbaufolgelandschaft – in diesem Zusammenhang wurden die meisten Abraumhalden in den Tagebau verbracht und es entstand ein kleiner Berg – die Schmirchauer Höhe
– im Rahmen des Zeitzeugenkonzeptes wurde am ehemaligen Zentrum von Schmirchau ein Gedenkstein mit Erinnerungstafeln errichtet (Jahr 2009)

Foto: Schmirchau Dorfteich - Stadtarchiv

Foto: Schmirchau Dorfteich – Stadtarchiv

 


 

Naulitz

Ortsteil von 1959 bis 1993

Geschichte

Die älteste bekannte Erwähnung des Ortes datiert auf den 5. März 1291, als Papst Nikolaus IV. den Bischof von Naumburg beauftragte, dem Ritter Henrico de Nuweliz und seiner Frau Hedwig von Mosen nachträglich den Ehedispenz zu erteilen. Spätere Namen des heute noch in seiner ursprünglichen sorbischen Rundlingsform um einen Teich gelegenen Ortes waren Nuwelicz, Nueliz, Nueliz oder auch Naulis. Die verhältnismäßig spät einsetzende Überlieferung lässt keine sichere Deutung des Namens zu; durch Analogiebildung mit aus dem Ostseeslawischen bekannten Ortsnamen kann er jedoch als *Novalici mit einem Personennamen Noval (novy = neu) in Verbindung gebracht werden.[2] Ein gleichnamiges Rittergeschlecht ist im Ort zwischen 1303 und 1354 verzeichnet, das Rittergut wurde schon vor der Reformation aufgehoben. Bis zur Kirchenvisitation im Jahr 1533 bestand in Naulitz eine Kapelle, die Pfarrei wurde nach dieser Visitation geschlossen, die Kirchengüter der Pfarrei in Ronneburg zugeschlagen. Bis 1918 gehörte Naulitz zum Herzogtum Sachsen-Altenburg.
Offenbar konnte man vor Ort auch gut kochen: 1723 erhält der Wirt von Naulitz anlässlich der Bewirtung zum Richtfest des Kirchturms im benachbarten Thränitz für Fleisch 1 Gulden 6 Groschen, für Bier 14 Groschen, 9 Pfennige.
Eine Besonderheit der neueren deutschen Geschichte ist das Spritzen- und Leichenhaus: Es stand früher im von der SDAG Wismut für den Uranerzbergbau geschleiften und mittlerweile untergegangenen Ort Schmirchau und wurde bei der Niederlegung dieses Ortes im Rahmen des Uranerzbergbaues in den fünfziger Jahren im Rahmen des NAW dort abgetragen und in Naulitz wieder aufgebaut. 2003 als reine Trauerhalle saniert, bekam die Freiwillige Feuerwehr ein neues Domizil in der sogenannten Kulissenscheune, einem zwischenzeitlich aufgegebenen Außenlager der Bühnen der Stadt Gera (heute Theater Altenburg-Gera).
Ende der fünfziger Jahre wurde in Naulitz die LPG Frieden gegründet, Anfang der sechziger Jahre ging sie in der LPG Wilhelm Pieck im nahen Kauern auf. Sie war bis zur Wende Hauptarbeitgeber für die Einwohner des Ortes.
Am Ort befinden sich Diabasvorkommen vulkanischen Ursprungs, die in früherer Zeit auch abgebaut wurden.
Sehenswürdigkeiten: Südwestlich des Ortskerns gelegen ist die sogenannte Schanze, Überreste einer ehemaligen zweiteiligen Burg, heute ein anerkanntes Bodendenkmal. Gut zu erkennen sind bis heute die Wälle und Gräben der ehemaligen Umfriedung. Eine früher genutzte Kapelle auf diesem Areal ist später verfallen, im Ort entstand ein eigenes Gotteshaus mit Glockenturm, deren älteste Glocken aus dem 14. Jahrhundert datieren und vermutlich aus dieser Kapelle stammen.
Politik: Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Naulitz nach Ronneburg eingemeindet. Zum 1. Juli 1994 erfolgte auf Wunsch der Einwohner der Wechsel in die Stadt Gera.[3] Seit 1994 besteht ein Ortsteilrat (ehemals Ortschaftsrat).
Kultur: Den Mittelpunkt des Dorflebens bilden die Freiwillige Feuerwehr, eine Ortsgruppe der Volkssolidarität sowie der Naulitzer Schanzen e.V.
Bildung
Im Nachbarort Gera-Thränitz befindet sich die Kindertagesstätte Regenbogen. Zuständige Grundschule ist die Bergschule. Nächstgelegene Regelschule ist die Ostschule.

Quellen: www.wikipedia.de  und Stadtarchiv/ Ronneburg/ Gera